Verschiffung


Wie kommt das Auto übers Meer?

 

Zunächst einmal muss geklärt werden, in welchen Zielhafen das Fahrzeug verschifft werden soll. Für die Frage nach dem „Wie“ gibt es zwei Alternativen:

  • Verschiffung im Container
  • Verschiffung mit einer RoRo-Fähre

Eine Container-Verschiffung im Container hat den Vorteil, dass das Fahrzeug während der Überfahrt eben in einem verschlossenen Container untergebracht ist – und damit unter Umständen sicherer ist als auf einer RoRo-Fähre. Aber auch Container können aufgebrochen werden.

 

Ein Fahrzeug kann sowieso nur dann in einen Container geladen werden, wenn es die entsprechenden Lademaße hat – also eine Höhe von ca. 2,29 m nicht überschreitet. Bei einigen Zentimetern hin oder her kann man evtl. tricksen und z. B. beim Einfahren in den Container die Luft aus den Reifen lassen.

 

Auf einer RoRo-Fähre steht das Fahrzeug offen und ist damit möglicherweise anfälliger für Beschädigungen. Die Fahrzeuge werden über eine Rampe direkt ins Schiffsinnere gefahren. Aufgenommen werden können mehrere tausend Fahrzeuge von meistens bis zu 6m Höhe, 9m Breite, 30m Länge und 300t Gewicht. Auf Wunsch kann eine Seefrachtversicherung abgeschlossen werden, die Schäden abdeckt, die während des Be- und Entladens sowie während des Transports am Fahrzeug entstehen.  Die Reedereien übernehmen meist keine Haftung für die Fracht. Die Kosten der Seefrachtversicherung betragen 0,8% des Versicherungswertes (Fahrzeugwertes).

 

Hier geht's zu den Infos zur Verschiffung von:

 

Deutschland - USA

Panama - Südamerika

Südamerika - Europa

 


Verschiffung von Deutschland in die USA

 

Auf Grund der positiven Erfahrungen, die andere Reisende bei der Verschiffung ihres Fahrzeugs von Deutschland nach USA gemacht haben, haben auch wir die Überfahrt bei Seabridge gebucht.

 

Reisemobil Service für Amerika

Detlef Heinemann

Wilhelm Heinrich Weg 13

D-40231 Düsseldorf

Tel. (0211) 210 80 83 oder (0211) 280 10 52

Fax (0211) 210 80 97 oder (0211) 280 10 52

seabridge@t-online.de

http://www.sea-bridge.de

 

Abgabe des Fahrzeugs jeden Donnerstag in Bremerhaven. Seabridge verschifft von Bremerhaven nach:

  • Halifax in Canada (Fahrzeugübernahme mittwochs)
  • Baltimore bei Washington DC (Fahrzeugübernahme freitags)
  • Brunswick, Georgia (Fahrzeugübernahme mittwochs)

 

Die Fähre sollte ca. 2 Monate im Voraus gebucht werden. Eine Mitfahrt ist nicht möglich. Die Kosten für die Fahrzeugverschiffung ergeben sich aus dem Volumen des Fahrzeugs, das sich folgendermaßen errechnet: Länge x Breite x Höhe (jeweils in Meter, auf drei Stellen hinter dem Komma). Frachtkosten = Volumen x Frachtrate (bis einschließlich 31.12.2006 betrug die Frachtrate 38 Euro pro Kubikmeter).

 

Dazu kommen noch der Treibstoffzuschlag der Reederei, die Speditions- und Hafengebühr in Bremerhaven, die Zollabfertigungs- und Hafengebühr in USA / Canada sowie die Kosten für die Unterbodenreinigung des Fahrzeugs in

Bremerhaven. Die Unterbodenreinigung ist wegen der Maul- und Klauenseuche erforderlich, um nach Nordamerika einreisen zu dürfen.

 

Sowohl die Abwicklung in Bremerhaven als auch die Abwicklung in Baltimore war schnell und unkompliziert.


Verschiffung von Panama nach Südamerika

 

Es gibt von Panama aus verschiedene Alternativen einer Verschiffung nach Südamerika:

  • auf der Pazifikseite mit Ziel Ecuador oder auf der Karibikseite mit Ziel Kolumbien
  • im Container oder RoRo

Die Verschiffung von Panama ist i.d.R. sehr gut organisiert, einfach und bei weitem nicht so kompliziert, wie häufig zu hören

ist. Auch ist eine Buchung samt Abwicklung meistens innerhalb von 1-2 Wochen möglich, so dass keine lange Vorplanung oder Reservierung notwendig wird.

 

Ecuador oder Kolumbien:

Unabhängig von persönlichen Präferenzen wird diese Entscheidung auch durch die Verschiffungsmöglichkeiten beeinflusst.In Panama ist der Verschiffungsort für karibikseitige Verschiffungen Colon, das ca. 2-3 Fahrstunden von Panama-City entfernt liegt. Für pazifikseitige Verschiffungen ist der Verschiffungsort meistens Balboa (in Panama-City).Abhängig von der gewählten Reederei ist der Zielhafen in Kolumbien meistens Cartagena.An der Pazifikküste sind die Zielhäfen in

Ecuador entweder Manta oder Guyaquil. Manta ist ein sehr neuer, relativ sicherer und organisierter Hafen. Guyaquil ist das exakte Gegenteil davon.Die Fahrplandichte auf der Karibikseite war Anfang 2007 ein bisschen höher als auf der Pazifikseite. So lief praktisch jede Woche ein Schiff nach Cartagena aus, während nach Ecuador nur alle 2 Wochen ein Schiff verfügbar war.

 

Container oder RoRo:

Allgemein gilt auch bei dieser Strecke wieder, dass eine Verschiffung im Container sicherer ist, aber auch länger im Zielhafen zur Auslösung dauert. Eine RoRo-Verschiffung ist hier deutlich einfacher, aber auch nur für Fahrzeuge zu empfehlen, bei denen die Fahrerkabine sicher vom Wohnraum abtrennbar und absperrbar ist, da das Fahrzeug sowohl im Abgangshafen als auch im Zielhafen von fremden Personen gefahren werden muss und man die Fahrzeugschlüssel bei der Verschiffung abgeben muss.

 

Da wir bei unserem Landrover den Wohnbereich nicht von der Fahrerkabine absperren konnten, haben uns alle Agenten in Panama von einer RoRo-Verschiffung abgeraten. Das Risiko in Colon bzw. in Guyaquil oder Manta ist hier deutlich zu hoch.  Daher kam für uns nur eine Container-Verschiffung in Frage.

 

Es gibt 2 Arten von Containern - einen 20 ft langen Container, in den meistens ein Fahrzeug passt und einen 40 ft langen Container. Der 40 ft Container hat den Vorteil, dass es meistens automatisch auch ein Highcube (HC) ist. Dies bedeutet, dass die Tür-Einfahrtshöhe bei 2,67m liegt. Ein 20 ft Container hat normalerweise eine Tür-Einfahrtshöhe von nur 2,28m. Es gibt den 20 ft Container auch als High-Cube, jedoch ist dieser sehr teuer, da seltener, und muss idR im Vorfeld bestellt

werden. Der Kostenunterschied zwischen einem 20ft HC und einem 40ft Container ist dann häufig nicht mehr groß.Sich einen (40 ft) Container mit einem anderen Reisefahrzeug oder Motorrad zu teilen, ist daher auch unter dem

Kostengesichtspunkt eine empfehlenswerte Option (nur einmal Conatiner-Handlingsgebühr, etc.). Zu beachten ist, dass für jedes Fahrzeug eine eigene Bill of Lading (B/L) erstellt werden muss! Ansonsten ist das Fahzeug im Zielhafen nicht auslösbar!

 

Agenten / Reedereien:

Es gibt eine Vielzahl von Reedereien bzw. Agenten, die diese Strecken bedienen. Die wenigsten haben jedoch Interesse an Reisemobilen als Beifracht - sei es RoRo oder im Container. Der Betreuungsaufwand ist den meisten Agenten zu hoch im Vergleich zu einer Massenabfertigung von mehreren hundert Frachtcontainern. Dies merkt man schnell an den fehlenden Anworten auf Anfragen, bzw. an den klaren Absagen, falls sie überhaupt antworten. So blieben von den ca. 20 Anbietern, die wir angefragt haben, am Ende nur 2 übrig. Diese haben allerdings schnell und kompetent gearbeitet.

 

Für die Strecke nach Kolumbien:

 

Barwil Agencies

Avenida Balboa

Galerias Balboa Buildibg, Second Floor

Suite 35

Panama City

Phone: 507 263-7755

Ansprechpartner: Sra. Evelyn Batista

www.barwil.com

 

Barwil ist der Agent für die Reederei Marfret und organisiert Container- und RoRo-Verschiffungen.

 

Für die Strecke nach Ecuador:

 

Norton-Lilly

Edificio Frontenac, Local 2-A

Calle 50 y Esquina 54 Este

Panama

Phone: 269-1613

Ansprechpartner: Sra Sanchez oder Sr. Mock

 

Norton-Lilly ist der Agent für CSAV, die sowohl Container als auch RoRo verschiffen.

 

Kosten für eine Container-Verschiffung nach Cartagena mit Barwil im Januar 2007 für 2 Fahrzeuge in einem 40 ft Container:

 

In Panama:

  • Kosten für einen 40 ft Container: 1850 USD pro Container (all inkl.)
  • Der Betrag wird direkt und in bar (!) bei Barwil im Büro in Panama beglichen. Keine weiteren Kosten in Panama/Colon.

 

In Cartagena:

  • Hafengebühr: 60 USD pro Fahrzeug (zahlbar im Hafen selbst)
  • Stuffing / Unstuffing: 160 USD pro Container (zahlbar beim Agenten bei Abholung der B/L)
  • Kosten für die B/L (Bill of Lading): 35 USD pro Fahrzeug (zahlbar beim Agenten bei Abholung)
  • Sollte der Zoll eine extra Containerkontrolle (zufallsbasierte Stichprobe) machen, so fallen nochmals 150 USD Zollkosten pro Container an (bei uns nicht der Fall gewesen).
  • Somit betrugen die Gesamtkosten pro Fahrzeug in Panama 925 USD und in Cartagena 175 USD.

 

Ablauf der Containerverschiffung von Colon nach Cartagena:

 

In Panama: Nach der Kontaktaufnahme mit Barwil, der Information über die Frachtkosten, Fahrpläne etc. und zuletzt einer festen Buchung erhält man von Barwil eine vorläufige Bill of Lading mit 6 Kopien. Diese B/L enthält die Pass-Nummer des Fahrzeughalters, die VIN, den Zusatz "Casa rodante", den Verschiffungszweck "Turismo" ("Vehiculo propriedad del turista que ingresa en forma temporal y esta entransito"), sowie den Vermerk, dass im Fahrzeug nur private Gegenstände sind. Die 6 Kopien der B/L müssen alle von Barwil abgestempelt und unterschrieben werden, da man sie für den Zoll später braucht. Es dürfen keine Differenzen in Schreibweise oder Nummernfolgen zwischen dieser B/L und den Originaldokumenten bzw.dem Zolldokument, das man bei der Einreise nach Panama bekommen hat, vorhanden sein. Ferner erhält man eine detaillierte Beschreibung der nächsten Schritte. Diese können alle am selben Tag erledigt werden und sind in etwa wie

folgt:

 

  • Policia Tecnica Judicial (PTJ):
    • Öffnungszeiten: 8:00 am bis 4:00 pm
      Adresse: an der Ecke Luis /Felipe Clement und Asaciio Arosema
      GPS: N 08° 57' 55,6" - W 079° 32' 41,4"
    • Die PTJ inspiziert das Auto und erstellt ein Dokument, das bestätigt, dass das Fahrzeug derzeit nicht in eine Verkhrsstrafsache des Landes verwickelt ist. Ferner prüft die PTJ auf Unfallschäden am Fahrzeug. Die Gültigkeit dieses Dokumentes ist 8 Tage, d.h. innerhalb von 8 Tagen muss das Fahrzeug dann ausgeführt werden!
    • Benötigte Dokumente: - das Fahrzeug - Reisepass mit Einreisestempel + Kopien des Passes - Zoll-Importdokument des Fahrzeugs + Kopien - Fahrzeugschein + Kopien
    • Zuerst in die "Seccion Hurto de Autos" gehen. Dort wird das Fahrzeug inspiziert. Es wird eine "Permission" ausgestellt. Mit dieser "Permission" in das Büro des Secretario gehen und eine endgültige Permission ausstellen lassen.

 

  • Direccion General de Aduanas
    • Öffnungszeiten: 8:00 am bis 4:30 pm
    • Adresse: Curundu;
    • Beschreibung: die PTJ verlassen und links abbiegen. Die Hauptsrasse entlang bis zum ersten grossen Abzweig. Dort rechts. Das Gebäude liegt dann linkerhand.GPS: N 08° 58' 25,7" - W 079° 32' 50,4"
    • Es wird kostenfrei das Zolldokument erstellt, das die Verschiffung erlaubt. Ferner wird das Fahrzeug aus dem Reisepass ausgestempelt. Das alte Zollformular von der Fahrzeugeinfuhr nach Panama wird einbehalten. Dafür wird eine neue, vorläufige Zollbescheinigung, für die nächsten Tage bis das Fahrzeug am Hafen ist, erstellt. Außerdem wird das Fahrzeug innen und außen inspiziert.Das Originaldokument von der PTJ muss hier vorgelegt werden. Wichtig: Dieses wieder im Original mitnehmen!
    • Benötigte Dokumente: - vorläufige B/L von Barwil + Kopien - Reisepass + Kopien - Zollschein von der KFZ-Einreise nach Panama + Kopien - Fahrzeugschein + Kopien - Dokument von der PTJ - Außerdem muss das Fahrzeug mitgeführt werden

 

  • Abgabe im Hafen:
    • 24h vor der Verschiffung erfolgt die Abgabe im Hafen im Manzanillo International Terminal (MIT) in Colon. Öffnungszeiten: 8:00 am bis 5:00 pm. Wichtig: Zeit für das Verzurren einplanen!
    • Über Barwil vorher einen Termin samt Uhrzeit vereinbaren lassen, damit der Container bereit gestellt werden kann. Es ist kein Agent notwendig, der einen durch den Hafen begleitet und die Formalitäten erledigt. Dies kann alles selbst gemacht werden.
    • Am MIT-Hafen wird, nur für den Fahrer, ein Besucherausweis zum Betreten des Hafengeländes ausgestellt.

 

  • Ablauf im Hafen:
    • Zum Marfret-Schalter gehen und die B/L abstempeln lassen. Marfret organisiert dann meistens alles weitere. Am Schalter die Uhrzeit für das Containerbeladen und Verzurren sowie die Zoll-Kontrolle vereinbaren. Wir waren z. B. um 12 Uhr da, und haben dann den Zolltermin für 13 Uhr und die Verladung für 13:30 Uhr bekommen. (Gutes Mittagessen in der Kantine im Terminal). Am Terminal-Schalter die Hafenausweisgebühr von 10 USD bezahlen.
    • Die Verladung erfolgt dann im Hafengelände. Am Container wartet meistens schon der Zoll, der noch einen Blick auf die Autos wirft. Die Fahrzeuge müssen gut verzurrt werden mit Holzklötzen vor + hinter + neben jedem Rad! Ferner auf ausreichenden Abstand des Fahrzeugs zur Seitenwand und hinteren Tür achten, da der Container mit dem Kran angehoben wird und der Fahrzeugaufbau daher innen schwanken kann. Ausserdem sollte das Fahrzeug vorne und hinten an den Schleppösen noch fest verzurrt werden.
    • Nach der Verladung und Verzurrung muss der Container verschlossen und verplombt werden. Die Plombe ist die einzige Sicherung des Containers. Daher muss er im eigenen Beisein verplombt und in Cartagena auch dann erst entplombt werden. Nur eine unbeschädigte Plombe am Zielhafen garantiert, dass der Container ungeöffnet ist. Wir haben ferner noch ein eigenes massives Vorhängeschloss zusätzlich zur Plombe am Container angebracht. Wichtig: Die Container-Nummer und die Nummer der Plombe muss auf der B/L eingetragen und vom Verlademeister / MIT unterschrieben und gestempelt werden. Man erhält zudem ein Abgabe-Protokoll.
    • Mit dieser B/L geht es dann nach Cartagena.Die Original B/L wird bei Abholung in Cartagena erst gedruckt.

 

In Cartagena: Die Fahrzeit zwischen Colon und Cartagena beträgt ca. 24 Std. Man kann nicht selbst mitfahren. Wenn das Schiff an einem Freitag oder Wochenende in Cartagena ankommt, kann das Fahrzeug logischerweise erst am Montag aus dem Hafen geholt werden. Zur gesamten Prozedur ist ein gesamter langer Tag anzusetzen. Der ganze Prozess ist jedoch klar und übersichtlich. Die Beteiligten sind alle sehr freundlich und hilfsbereit. Es ist kein Agent notwendig, der einen durch den Hafen begleitet und die Formalitäten erledigt. Dies kann alles selbst gemacht werden.Wichtig: Alle Kosten in Cartagena müssen in bar und in Landeswährung beglichen werden. Also genug Pesos mitnehmen!

 

Der Vertreter von Marfret in Cartagena für Container-Verschiffungen ist:

 

AMI

Manga Cra, 29 No. 28-50

Cartagena

Phone: +57 5 660 78 10

Ansprechpartner: Sr. Martinez (e-mail: emartinez@amiltda.com)

 

Das Büro ist in einem Wohnhaus in Hafennähe. AMI erstellt die Original B/L. Ferner werden bei AMI die Kosten für das

Unstripping und die Dokumente beglichen (Quittung!)

 

Nach dem Erhalt der Original- B/L geht es wie folgt weiter:

  • Zur Zollbehörde (schräg gegenüber): Erstellung der Zolldokumente für das Fahrzeug. (Temporary Importation). Benötigt werden eine Kopie der neuen B/L, des Fahrzeugscheins, des Reisepass samt der Seite mit dem Einreisestempel. Ferner kann man hier nach dem Namen des Zoll-Inspektors im Hafen fragen. Der Zoll-Inspektor muss dieses Dokument im Hafen unterschreiben. Danach muss man nochmals hierher und es vom Chef des Zolls final unterschreiben lassen. (Die Kantine im Zollgebäude ist gut).
  • Zum Hafen gehen und sich Besucherausweise ausstellen lassen.
  • In das Gebäude gleich hinter dem Eingang gehen. Im Erdgeschoss ist der Servicio al Cliente. Der Mitarbeiter im Servicio hat die gesamte Hafenabwicklung samt Containerbereitstellung für uns organisiert. Benötigte Dokumente: Kopien des Reisepass, Zolldokument, Quittung von AMI, B/L. Dauer ca. 2-3 Std.
  • Wenn der Container bereitgestellt wurde, auf das Hafengelände zum Container gehen. Der Container darf erst geöffnet werden, wenn der Zoll-Inspektor anwesend ist. Daher rechtzeitig schauen, dass dieser ebenfalls kommt. Dann Container öffnen, unstripping und entladen. Der Zoll prüft die B/L, die neu ausgestellten Zoll-Dokumente und unterschreibt. Dauer ca: 2,5 Stunden.
  • Beim Servicio al Cliente noch 60 USD Hafengebühr zahlen. Dann erst erhält man das Dokument mit der Erlaubnis zur Ausfahrt aus dem Hafengelände. Dauer: ca. 1,5 Std.
  • Mit der Ausfahr-Erlaubnis zurück zum Container und den Fahrzeugen gehen. Der Verlademeister muss noch den Entlade-Zustand der Fahrzeuge beim Verlassen des Hafens dokumentieren und ein Ausfahrt-Dokument erstellen (ein anders als die Erlaubnis zur Ausfahrt! ). Dauer: 0,5 Std.
  • Ausfahrt aus dem Hafen
  • Zum Zoll gehen und das Zoll-Dokument mit der Unterschrift des Inspektors final unterschreiben lassen
  • Eine KFZ-Versicherung in der Innenstadt von Cartagena bei "La-Previsa"-Seguros abschliessen.

Alles in allem in einem langen Tag schaffbar. Die Leute sind alle hilfsbereit und freundlich und der Ablauf ist klar

ersichtlich.

 

Der Information halber in Kurzform auch der Ablauf für RoRo nach Cartagena:

Die Schritte der PTJ und des Aduana sind analog oben beschrieben.Das Fahrzeug wird in Colon im Hafenbereich "Cristobal" (nicht "Manzanillo" ! - das ist der Container-Bereich) bei einem Barwil-Vertreter 24h vor Abfahrt abgegeben. Das Fahrzeug wird bis zur Abfahrt in einer Halle geparkt. Man selbst darf nicht im Hafengelände übernachten und auch nicht selbst das Fahrzeug auf das Schiff fahren. Im Zielhafen Cartagena wird das Fahrzeug vom Hafenpersonal entladen und direkt neben das Büro des Agenten gefahren. Dort kann das Fahrzeug nach Erledigung der Formalitäten abgeholt werden. Der ganze Prozess dauert ca. 1/2 Tag. (Deutlich schneller als imContainer-Terminal). Der Agent in Cartagena für Ro-Ro ist Seaboard marine. Eine genaue Beschreibung des Ablaufs, der Kosten, der Adresse samt Ansprechpartner,usw. erhält man von Barwil noch in Panama zusammen mit allen Dokumenten.Der Zoll-Prozess ist identisch mit dem oben

beschriebenen.

 

Abkürzungen:

  • B/L: Bill of Lading = das Frachtpapier (muss pro Fahrzeug ausgestellt werden)
  • HC: High-Cube = ein extra hoher Container mit 2,67m Türöffnung
  • THC: Terminal Handling Cost= Hafengebühr
  • FCL: Full Container Load = ein ganzer Conatiner wird in diesem Frachtauftrag gebucht
  • LCL: Less Container Load= nur ein Teil eines Conatiners wird in diesem Frachtauftrag gebucht
  • LCL: Local Container Load = der Conatiner kann im Hafengelände selbst be- und entladen werden

Full- bzw. Less-Container-Load beinhalten unterschiedliche Zollformalitäten und auch Kosten. Üblicherweise wird der

Container als FCl verschickt.

 

Sehr wichtig ist der Zusatz Local Container Load (LCL): Dieser erlaubt es, den Container im Hafengelände zu beladen und zu entladen. Dies bedeutet, es muss kein teurer privater Frachtunternehmer eingeschaltet werden, der den Container per LKW aus dem Hafengelände raus in eine extra Be- und Entladestation (Container Freight Station) transportiert.


Verschiffung von Südamerika nach Europa

 

Nachdem wir letztendlich unseren Landy doch nicht von Südamerika nach Europa verschifft haben, können wir hier nur einen kurzen Überblick über die Informationen geben, die wir im Vorfeld recherchiert haben.

 

Prinzipiell gibt es nur 3 Möglichkeiten von der Atlantik-/Karibikküste nach Europa zu verschiffen - und zwar von Argentinien

(Buenos Aires), von Uruguay (Montevideo) oder von Kolumbien aus.

 

Von einer Verschiffung von/nach Brasilien ist aufgrund der sehr komplizierten und langwierigen Formalitäten abzuraten.

 

Argentinien (Buenos Aires):

Die in Frage kommende Reederei ist Grimaldi, die sowohl Container als auch RoRo anbietet. Ferner besteht die Möglichkeit zur Mitfahrt auf dem Schiff. Der Agent in Buenos Aires ist Turner, der bei einer RoRo-Verschiffung auch die gesamte Abwicklung im Hafen organisiert. Will man nicht direkt über Turner eine Verschiffung organisieren, so kann man auch über Seabridge die Verschiffung organisieren (samt eigener Mitfahrgelegenheit). Die Fahrzeit von Buenos Aires nach Hamburg beträgt ca. 22 Tage. Schiffe laufen ca. alle 10 Tage aus. Der Hafen Buenos Aires ist für RoRo gut geeignet, da die Formalitäten relativ einfach durchzuführen sind. Eine Container-Verschiffung von Buenos Aires aus ist dagegen relativ aufwändig aufgrund der Zoll-Formalitäten (notarielle Beglaubigung der Passkopien, große Distanzen in der Stadt, etc.). Hierfür sollte besser der Hafen von Montevideo ins Auge gefasst werden.

 

Uruguay (Montevideo):

Derzeit ist von Montevideo nur eine Container-Verschiffung möglich. Die Reederei ist ebenfalls Grimaldi. Die in Buenos Aires abgehenden Frachtschiffe stoppen in Montevideo.Zwei Anbieter für Containerfracht von Montevideo aus sind:

 

Mediterranian Shipping Company MSC

www.mscgca.ch

 

 

Hamburg Süd

Hamburg Süd Sucursal Uruguay

Misiones 1589, Piso 2 Of. 89 11000

Montevideo, Uruguay

Tel.: +598 2 915-0050

E-mail: hamburg@uy.hamburgsud.com

www.hamburg-sued.com

 

Von beiden Anbietern haben wir schnell und ausführlich die benötigten Informationen und Frachtraten erhalten. Montevideo hat gegenüber Buenos Aires den Vorteil, dass der Hafen und die Stadt deutlich kleiner sind und die Formalitäten einfacher und klarer abzuwickeln sind. So sind in Montevideo z.B. alle benötigten Büros in Lauf-Reichweite, ein Notar ist nicht notwendig und die Zoll-Abwicklung geht einfacher und schneller als in Buenos Aires.

 

Kolumbien (Cartagena oder Turbo):

Der Anbieter ist die deutsche Horn-Linie, die von Antwerpen nach Cartagena (Kolumbien) fährt, von dort aus weiter nach Puerto Limon (Costa Rica) und dann wieder nach Antwerpen. Es besteht die Möglichkeit der Container-Verschiffung genauso wie der RoRo-Verschiffung. Ferner kann ebenfalls auf dem Frachtschiff mitgefahren werden. Derzeit ist allerdings eine RoRo-Verladung von Puerto Limon in Costa Rica aus nicht möglich.

 

Ansprechpartner in Cartagena / Kolumbien ist:

 

Maritrans Ltda

Edificio Caja Agraria

Piso 3

Cartagena

horn.cartagena@maritrans.com.co

oder direkt über die Webseite der Horn-Linie: www.hornlinie.com

 

 

Alternative: Die Pazifikküste

Von der Pazifikküste gibt es die Möglichkeit mit CSAV von Iquique aus zu verschiffen. Hier fallen allerdings bei einer Verschiffung nach Europa die Kosten für den Panama-Kanal an, die natürlich auf die Fracht umgelegt werden. Ebenso gibt es die Möglichkeit, mit CSAV von hier in die USA zu verschiffen.Mehr Informationen unter: www.csav.com.